VOM STRICH ZUR BRONZE

Den Klang schnitzen, die Geste formen
Das Musée d’Art et d’Histoire de la Neuveville ehrt einen seiner emblematischen Künstler, den Schweizer Bildhauer Max Pfänder, eine wichtige Figur des lokalen Kulturerbes und des Kantons Bern. In Partnerschaft mit dem Museum wird unser Festival mit einer Begegnung zwischen visuellen Künsten und Musik eröffnet und stellt den Tanz in den Mittelpunkt dieser Ausgabe.
Zur Eröffnung tritt der Cellist Vilém Vlček in einen Dialog mit den Werken von Max Pfänder in einer immersiven Performance, in der Ton und Bild einander antworten. Die Videoprojektion begleitet die Ausstellung und schafft einen Raum, in dem die Bewegung im Licht erstarrt und die Musik den Augenblick formt. Ein schwebender Moment zwischen Materie und Vibration, um diese Feier der Geste und des künstlerischen Ausdrucks zu eröffnen.
Max Pfänder (1900-1966)
Skulptor
Geboren 1900 in Reichenbach, Sachsen (Deutschland), zeigte Max Pfänder schon in jungen Jahren ein aussergewöhnliches Talent für Zeichnung und Skulptur. Im Jahr 1910, im Alter von zehn Jahren, zog er mit seiner Familie nach St. Gallen (Schweiz), wo er eine Ausbildung zum Steinmetz begann. Dieser Beruf ermöglichte ihm eine tiefgehende Beherrschung der Materialien und des Modellierens. Seine ersten Berufsjahre widmete er der Herstellung von Grabsteinen und Denkmälern, wo er seine Kunst der Stein- und Marmorarbeit perfektionierte.
1939 heiratete er Hélène Riedener und liess sich in La Neuveville nieder, wo sein Stil eine neue Dimension annahm. Inspiriert von Aristide Maillol mit seinen sinnlichen und harmonischen Formen sowie von Auguste Rodin, dem Meister der Expressivität und Bewegung, entwickelte er eine eigene künstlerische Sprache, die zwischen klassischem Gleichgewicht und emotionaler Intensität schwankte.
Im Zentrum seines Werks steht die menschliche Figur, die er mit grosser Sensibilität formte. Er arbeitete mit Stein, Bronze und Holz und schuf Skulpturen mit klaren Linien, die von einer subtilen inneren Kraft geprägt sind. Die Anerkennung, die er zu Lebzeiten erhielt, ermöglichte es seinen Werken, sowohl im öffentlichen als auch im privaten Raum integriert zu werden, wo sie weiterhin bewundert werden.
Heute schmücken seine Skulpturen die Plätze und Gärten vieler Schweizer Städte und zeugen von der Bedeutung Max Pfänders im künstlerischen Landschaftsbild des 20. Jahrhunderts. Sein Werk, an der Schnittstelle von Tradition und Moderne, bleibt weiterhin eine Inspiration für Liebhaber und Kenner.










